Babys tragen – Wie du es richtig machst

Babys tragen – Wie du es richtig machst

Babys lieben Kuscheln, Nähe und Geborgenheit. Und das nicht nur vor dem zu Bett gehen, sondern am liebsten auch im Alltagsgeschehen. Nah an Mama oder Papa dran, wollen unsere Kleinen gerne dabei sein. Und das, ja, das liegt in unserer Natur. Wir Menschen sind "Traglinge". Seit Urzeiten tragen Mütter ihre Babys am Körper. Nehmen sie mit bei ihren alltäglichen Aufgaben, schenken ihnen Wärme und Körperkontakt.

In diesem Artikel erfährst du alles rund um das Thema Babys tragen:

  • Welche Vorteile das Tragen für dich und für dein Baby hat.
  • Wie du die passende Tragehilfe findest.
  • Was du beim Tragen von Babys beachten solltest.
  • Wie du dein Baby am besten trägst und warum ich dir eine 'dir zugewandte Position' empfehle.

Gründe und Vorteile Babys am Körper zu tragen

Es liegt in unserer Natur. Überall auf der Welt, in allen Kulturen werden Babys von ihren Müttern getragen. Dieser Körperkontakt in den ersten Lebensjahren trägt zum Urvertrauen bei. Er ist wertvoll für die Beziehung zu deinem Kind – und er ist praktisch!

Vorteile für euch als Tragende:
  • Hilft im Alltag, du hast die Hände frei.
  • Du bist flexibler als mit einem Kinderwagen: Treppen, Buseinstiege, enge Durchgänge – alles kein Problem!
  • Die Nähe bereichert eure Eltern Kind Bindung.
  • Die meisten Babys schlafen in der Trage leicht ein.
  • Du kannst dein Baby in der Tragehilfe stillen. Dies kann besonders angenehm sein, wenn du unterwegs bist oder dein Mini sehr lange trinkt.
  • Tragen ist super für Väter, um mit dem Baby Körperkontakt und Nähe zu haben.
Vorteile für dein Baby, wenn es getragen wird:
  • Geborgenheit durch Nähe: dein Baby spürt dich, deine Bewegungen, deine Stimme und deinen Herzschlag. Es ist dir fast so nah, wie während der Schwangerschaft.
  • Das Kontaktbedürfnis deines Säuglings wird befriedigt, dadurch ist es ruhiger und entspannter.
  • Dein Baby ist (fast) auf Augenhöhe – Traglinge sind oft besonders aufmerksam, aufgeschlossen und sozial aktiv.
  • Die Sinne deines Kindes werden angeregt.
  • Tragen kann Blähungen, Weinen und Unruhe reduzieren.
  • Der Gleichgewichtssinn und die Muskulatur werden geschult.
  • Dein Baby kann durch Regungen auf sich aufmerksam machen und muss nicht schreien.

Welche Babytrage passt zu mir und meinem Baby?

Die Palette an Tragesystemen für Babys ist groß. Es gibt hierbei kein besser oder schlechter. Die beste Babytrage ist die, die zu dir passt. Die, mit der du gut umgehen kannst. Mit der du ein sicheres Gefühl und dein Baby Halt hat. Wenn du oder dein Partner dein Kind viel trägst, kann es sinnvoll sein, zwei unterschiedliche Tragen zu verwenden. So könnt ihr euch problemlos abwechseln, da die Bedürfnisse unterschiedlich sein können. Mit welcher Babytrage, du dich wohlfühlst, probierst du am besten aus.

In vielen Kindergeschäften kannst du dir Tragen ansehen und testen. Es gibt auch Hebammen, die sich zu Trageberaterinnen weitergebildet haben und von denen du dich beraten lassen kannst. Vielleicht hast du auch Freunde in deinem Umfeld, die Babytragen haben und dir Tragepositionen zeigen können.

Für einen Überblick, stelle ich dir hier die bekanntesten Tragehilfen vor:

 

  1. Das Tragetuch

Das Tragetuch ist ein langes, speziell gewebtes Tuch. Es gibt Tücher in unterschiedlichen Längen, meist zwischen drei und sechs Metern, in verschiedenen Webarten und Materialzusammensetzungen. Tragetücher können von Geburt bis zum Kleinkindalter verwendet werden, da sie sich an die Größe deines Kindes anpassen.

Je nach Bindetechnik kannst du dein Kind vor dem Bauch, auf der Seite oder auf dem Rücken tragen. Viele Eltern haben Angst vor dem Binden des Tuches. Keine Sorge! Mit ein bisschen Übung und Geduld wirst du die unterschiedlichen Bindeweisen schnell drauf haben und merken, wie gut, sicher und fest dein Mini im Tuch sitzt.

Im Sommer, bei sehr kleinen Babys und bei Frühchen empfehle ich dir ein leichtes Jersey Tuch zu nehmen. Jersey Tücher sind besonders zart und umhüllen dein Mini sanft. Ansonsten rate ich zu fest gewebten Baumwolltüchern, da diese beim Tragen mehr Halt geben.

 

  1. Die Mei Tai Tragehilfe

Der Mei Tai ähnelt dem Tragetuch, hat allerdings einen festgenähten Sitzteil. Auch hierbei hast du unterschiedliche Möglichkeiten, wie du ihn bindest und wo du dein Kind trägst. Der Mei Tai kann ebenfalls, je nach Modell, von Geburt an bis zum Kleinkindalter genutzt werden. Er bietet etwas weniger Flexibilität als das Tragetuch, ist aber gerade bei jungen Eltern sehr beliebt, da er leicht zu binden ist.

 

  1. Half Buckle und Full Buckle

Der Half Buckle ist eine Tragehilfe mit festgenähtem Sitzteil, Schnallen am Hüftgurt und Bändern zum individuellen Binden. Der Full Buckle wird ausschließlich mit Schnallen umgelegt. Beide Tragehilfen brauchen keine speziellen Bindetechniken, sind daher also einfach in der Handhabung. Je nach Modell und Einstellung kannst du dein Baby in Buckles von Geburt an bis zum Kleinkindalter tragen.

 

  1. Ring Sling

Der Ring Sling ist einer meiner Lieblinge und besonders bei schweren und größeren Babys wunderbar. Er ist wie ein Tragetuch, etwa 1,5 bis zwei Meter lang und hat an der Seite zwei Metallringe eingenäht. So kannst du das Tuch einfach durch die Ringe ziehen und brauchst es nicht zu knoten. Mit dem Ring Sling kannst du dein Baby auf dem Bauch, der Seite oder auf dem Rücken tragen. Vor dem Bauch gebunden kannst du den Ring Sling ab Geburt verwenden. Ältere Kinder lassen sich angenehm auf der Seite im Hüftsitz tragen. Auch für neugierige Kinder ist dies eine super Tragevariante, da sie im Hüftsitz viel sehen, sich aber trotzdem bei Überreizung wegdrehen können.

 

Was du beim Tragen deines Babys beachten solltest:

Auch, wenn das Tragen für euch als frische Eltern zu Beginn vielleicht ungewohnt ist, bin ich mir sicher, dass ihr intuitiv vieles richtig macht. Trotzdem habe ich ein paar Tipps für euch, auf die ihr beim Tragen eures Babys achten solltet:

  • Dein Baby sollte immer aufrecht und mit dem Gesicht in Richtung des Tragenden (Hierzu später mehr.)
  • Die beste Position für dein Kind ist die Anhock Spreiz Haltung, denn dies ist die natürlich Säuglings-Haltung: Die Knie sind leicht geöffnet und die Beinchen angezogen, so dass sich die Knie in etwa auf Babys Bauchnabelhöhe befinden. Das Skelett eines Neugeborenen ist noch weich, viele Babys haben nach der Geburt eine unreife Hüfte. Die Anhock Spreiz Haltung ist für eine optimale Entwicklung der Hüftgelenke am besten.
  • Der Rückenteil deiner Tragehilfe sollte sich gut an dein Baby anpassen. Er sollte es stützen, aber keinen Druck ausüben. Optimal ist es, wenn sich der Rücken des Babys noch gut runden kann und nicht platt gedrückt wird.
  • Der Steg zwischen den Beinen sollte in der Breite verstellbar sein und von Kniekehle zu Kniekehle reichen.
  • Achte darauf, dass die Nase deines Baby immer frei ist und es genug Luft bekommt.
  • Durch Körperkontakt entsteht Wärme. Achte auf die Temperatur und darauf, dass deinem Baby in der Trage nicht zu heiß wird. Viele Eltern unterschätzen die eigene Heizwirkung.
  • Im Winter ist es besser die Kinder unter der eigenen Jacke zu tragen, anstatt darüber. Hierfür gibt es spezielle Einsätze und Tragejacken, die über den Tragehilfen geschlossen werden können.

 

Wie rum sollte man Babys tragen?

Es gibt sehr viele Möglichkeiten, wie du dein Baby in Tragehilfen und Babytragen setzen kannst: Entweder nach vorne oder mit dem Köpfchen zu dir gerichtet. Ich rate von dem vorwärtsgerichteten Tragen ab. Die Gründe dafür, habe ich dir hier zusammen gefasst:

  1. Durch das vorwärtsgerichtete Tragen wird dein Baby schnell überreizt. Es hat keine Möglichkeit den Kopf weg zu drehen und sich von Eindrücken abzuschirmen. Trägst du dein Kind zu dir gewandt, kann es sich an dich kuscheln und abschalten oder sogar einschlafen.
  2. In der vorwärtsgerichteten Position hat dein Baby eine unnatürliche Haltung, bei der die Wirbelsäule künstlich gestreckt wird.
  3. Die Anhock Spreiz Haltung ist nur in der zum Tragenden gerichteten Position möglich.
  4. Wenig Kontakt zum Tragenden – die Umwelt prasselt ungefiltert auf dein Baby ein und du siehst nicht, wie es ihm dabei geht.
  5. Wenn dein Baby nach vorne gerichtet in der Tragehilfe sitzt, wird Druck auf den Genitalbereich ausgeübt. Dies tut weh und kann sogar zu Quetschungen führen.

 

Dein Tragling und du

Ich persönlich finde es wundervoll sein Kind zu tragen. Ich liebe die Verbindung, die so mit deinem Säugling entsteht. Ich hoffe ich konnte mit diesem Artikel all deine Fragen rund um das Thema 'Baby tragen' beantworten und freue mich, wenn ich deine Vorfreude auf das Tragen wecken konnte. Tragen ist Liebe. Tragen schenkt Geborgenheit, Sicherheit und Wärme.

Alles Liebe – eure baybies Hebamme Ana

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