Dammriss bei Geburt – Hebammentipps bei Geburtsverletzungen

Dammriss bei Geburt – Hebammentipps bei Geburtsverletzungen

Geburtsverletzungen – das Thema beschäftigt die meisten Frauen (meist nicht nur kurz) vor der Geburt. Alle haben irgendwie Angst davor, jeder hat die Worte wie "Dammriss", "Labienriss" oder "Dammschnitt" schon mal gehört, meistens in Zusammenhang mit viel Blut, Schmerzen und anderen Katastrophenszenarien. Kein Wunder also, dass es immer ein großes Thema mit vielen Fragen in jedem Geburtsvorbereitungskurs ist.

Das ist für uns heute Anlass genug, mal aufzuräumen mit den Geburtsverletzungs-Mythen und auch, ein paar Tipps, Tricks aber auch Daten und Fakten mit Euch zu teilen. Wir wollen das große Thema Geburtsverletzungen etwas für Euch „entmystifizieren“.

Ein paar kurze Fakten vorab:

  • Ja, viele Frauen haben nach einer Vaginalen Geburt (kleine) Verletzungen.
  • Meistens sind die Geburtsverletzungen aber auch eher harmlos und heilen sehr gut und schnell ab.
  • Wirklich nur selten kommt es zu größeren Verletzungen bei der Geburt und nachfolgenden Wundheilungsstörungen im Wochenbett.
  • Wenn es aber zu Wundheilungsstörungen und Schmerzen kommt, muss das dennoch sehr ernst genommen werden und professionell von einer Gynäkologin, einem Gynäkologen und einer Hebamme begleitet werden, damit es zu keinen Langzeitfolgen und anhaltenden Beschwerden kommt. Deshalb sprecht bei Problemen immer direkt mit eurer Nachsorge-Hebamme oder kontaktiert eure Gynäkologin oder euren Gynäkologen
  • Es kann zu verschiedensten Geburtsverletzungen im gesamten Geburtsbereich kommen, unter anderem: am Damm, an der Vulva (Schamlippen, Klitoris), der Vagina, dem Muttermund, dem Schließmuskel oder auch der inneren Beckenmuskulatur

 

Welche Geburtsverletzungen gibt es überhaupt? 

Dammriss – die häufigste aller Geburtsverletzungen

Im Rahmen einer vaginalen Geburt kommt es häufig zu Verletzungen am Damm –  dem „Dammriss“. Als Damm, medizinisch auch bekannt unter Perineum, liegt bei uns Frauen zwischen Scheide und After. Er ist Teil des Beckenbodens und besteht aus Haut, Muskeln und Bindegewebe. Auch Männer haben einen Damm - zwischen Hodensack und After. Am gefürchtetsten ist wohl der Dammriss – zu Unrecht – denn als Hebamme kann ich sagen, der Dammriss ist eine „sinnvolle“ von unserem Körper eingerichtet Methode, die ihre positiven Aspekte mit sich bringt! Der Dammriss kann als eine vom Körper eingerichtete „Sollbruchstelle“ angesehen werden, die wir als Positiv ansehen sollten, denn wir können unserem Körper sehr dankbar dafür sein.

 

Die Sollbruchstelle der Geburt – der Dammriss 

Ich erkläre Dir mal genauer, warum der Dammriss etwas Positives sein kann:

  • Der Damm ist eine sogenannte Sollbruchstelle -  das Gewebe unseres Damms ist dafür konzipiert sich zu dehnen und anzupassen und auch dem Baby mehr Platz zu machen (falls es diesen benötigt). Der Damm reißt immer nur genauso weit, wie auch wirklich Platz benötigt wird. Wenn der Druck nach dem Durchtritt (meist des Kopfes oder der Schultern) weniger wird, hört er auf zu reißen und sich zu weiten, was durchaus sehr praktisch ist.
  • Zudem zieht sich das Damm-Gewebe erst ganz dünn aus und wird fast weiß, was auf eine nicht mehr vollständige Durchblutung hindeutet – dies ist wiederum eine sehr smarte Sache von unserem (magischen) Körper, denn so schützen wir uns vor den Schmerzen und einer stärkeren Blutung wenn der Damm reißt. Unser Körper betäubt sich also selbst.

In den meisten Fällen kommt es bei einer vaginalen Geburt ohne Interventionen nur zu kleinen Verletzungen am Damm (bezeichnet als Dammriss 1. oder 2. Grades), die nicht oder nur wenig versorgt werden müssen und oft nur eine kleine Naht brauchen und danach gut heilen.

Grundsätzlich teilen Hebammen und Gynäkologen den Dammriss je nach Schwere in vier unterschiedliche Grade ein:

  • Es gibt einen Dammriss 1. bis 4. Grades, in den allermeisten Fällen handelt es sich um einen Dammriss 1. oder 2. Grades
  • Dammriss Grad 1: Dies ist ein oberflächlicher Hautriss der Vaginal- und/oder Dammhaut. Dieser kann ganz von alleine heilen oder wird unter lokaler Betäubung mit wenigen Stichen genäht. Die Wundheilung verläuft meist komplikationsfrei.
  • Dammriss Grad 2: Die Haut und Muskulatur im Dammbereich reißt, der Schließmuskel ist noch intakt. Dieser wird unter lokaler Betäubung genäht, auch hier ist die Wundheilung meist komplikationsfrei.
  • Dammriss Grad 3 : Der äußere Schließmuskel des Afters ist angerissen oder reißt. Er wird auch meistens unter lokaler Betäubung genäht (selten auch in Vollnarkose).
  • Dammriss Grad 4 : Der Schließmuskel ist durchtrennt und ein Teil der Darmschleimhaut ist gerissen. Hier wird die Verletzung in einem operativen Eingriff in Vollnarkose genäht.

Das klingt jetzt erstmal „schlimm“, daher will ich Euch die Dammriss-Statistiken nicht vorenthalten:

  • 2017 kam es bei gut der Hälfte aller natürlichen Geburten zu einem Dammriss (bei 54,7%, laut Bundesamt für Statistik Geburten und Müttergesundheit 2017)
  • Fast immer handelte es sich um einen Dammriss 1. oder 2. Grades – und zwar in 94,7% der Fälle

Dammschnitt oder Episiotomie

Auch der (nicht natürliche) Dammschnitt ist eine Geburtsverletzung, in der Fachsprache sagt man dazu Episiotomie oder kurz Epi. Es handelt sich dabei um einen künstlich herbei geführten Schnitt durch eine Hebamme oder eine Gynäkologin oder einen Gynäkologen: Auf dem Höhepunkt einer Wehe wird mit einer medizinischen Schere ein Schnitt im Dammbereich gemacht. Dabei kann man u.a. drei verschiedene Schnittführungen unterscheiden.

Warum ein Dammschnitt? Er soll zur Vermeidung von größeren Geburtsverletzungen verhelfen – aber zahlreiche Studien haben gezeigt, dass dies nicht immer der Fall ist und das der Dammschnitt das weitere Einreißen des Dammes nicht unbedingt verhindern kann (Bundesamt für Statistik - Geburten und Müttergesundheit 2017).

Darüber hinaus gibt es Studien, dass bei einem Dammschnitt mehr Blutgefäße und Nerven verletzt werden und somit ein Dammschnitt schlechter verheilt als ein Dammriss. Somit ist auch bei einem Dammriss eine schnellere und eine weniger schmerzhafte Wundheilung zu erwarten. Die Empfehlung ist daher, einen Dammschnitt nur in ganz selten Fällen und bestimmten medizinischen Situationen durchzuführen.

Entgegen dessen wird von verschiedenen Instanzen immer noch behauptet, der Dammschnitt sei zwingend nötig. Bei z.B. Zwillingsgeburten, Geburten aus Beckenendlage, vaginal operativen Geburten (also z.B. Saugglockengeburt) aber all das ist nicht zwangsläufig medizinisch richtig. Der Dammschnitt ist in diesen Situationen nicht unbedingt zwingend notwendig und muss daher auch nicht routinemäßig durchgeführt werden (wie es früher der Fall war, es wurde früher auch angenommen, dass dieser routinemäßig erfolgen sollte. Damals hat jede Erstgebärende einen Dammschnitt bekommen).

Nur in sehr ausgewählten Situationen ist ein Dammschnitt nötig und sinnvoll – z.B. dann, wenn es dem Baby während der Geburt schlecht geht und man durch den Dammschnitt dem Baby schneller auf die Welt helfen kann. ´

Du kannst dich bei deiner Auswahl des Geburtsortes über die Dammschnittrate in dem jeweiligen Krankenhaus informieren und gezielt danach fragen und dich außerdem bei dem Vorgespräch oder Anmeldegespräch in der Klinik deine Wünsche äußern. Du kannst z.B. auch transparent und offen äußern, dass du einen Dammschnitt - wenn möglich - vermeiden willst und, dass du einen natürlichen Dammriss bevorzugst.

Leider ist es nicht so einfach an die exakten Zahlen zu kommen, viele Kliniken liefern keine genauen Daten zu ihren Dammschnittraten. Heutzutage findet man in Deutschland Angaben zu Dammschnittraten von 0-29% (mother hood e.V.). Sicher ist, er sollte nur in bestimmten medizinischen Situationen angewendet werden.

Weitere kleinere Geburtsverletzungen

Es kann neben Dammriss und Dammschnitt auch zu anderen Rissverletzungen oder Schürfungen während der Geburt kommen.

  • Scheidenriss: Dies ist ein Riss bzw. eine Verletzung der Vagina
  • Labienriss: Dieser steht für einen Riss oder eine Schürfung der Schamlippen. Je nachdem, wie groß die Verletzung und die Blutung ist, wird der Riss in lokaler Anästhesie mit selbstauflösenden Fäden genäht. Das Gewebe im Intimbereich heilt aber erstaunlich gut und auch schnell: Wenn im Wochenbett viel Ruhe eingehalten wird, fördert das die Wundheilung - Ruhe und viel Liegen hilft .

 

Tipps zur Heilung von Geburtsverletzungen - Wie kann ich den Heilungsverlauf selbst unterstützen?

Um nach der Geburt wieder auf die Beine zu kommen, empfiehlt sich das Wochenbett dafür zu nutzen, wofür es da ist: Ruhe 😉 Ihr könnt alles zum Wochenbett auch hier nachlesen. Ich will Euch aber auch die anderen Tipps zur Heilung von Geburtsverletzungen und, was Du tun kannst, nicht vorenthalten.

  1. Ruhe und Schonung

Mein erster Tipp ist tatsächlich – Schone dich so gut es geht! – gönne dir ganz viel Ruhe nach der Geburt. Versuche bitte so viel wie nur möglich zu liegen, denn das entlastet die Geburtsverletzung und trägt somit auch zu einer besseren und schnelleren Wundheilung bei.

Versuche wenn möglich auch im Liegen (in Seitenlage) zu stillen , denn am Anfang stillt man wirklich oft und diese Zeit kannst du gut nutzen um zu Liegen und den Beckenboden und die Geburtsverletzungen zu entlasten.

Achte bitte, gerade zu Beginn im Heilungsprozess auf eine „gute Position“ beim Sitzen und Stehen, also auf eine „geschlossene“ Haltung! So empfiehlt es sich z.B. nicht im Schneidersitz sitzen oder zu lange breitbeinig stehen, denn das kann Spannung auf die Naht ausüben und könnte zu vermeidbaren Schmerzen führen .

Kurze Checkliste:

  • besser mit ausgetreckten oder überkreuzten Beinen sitzen, Schneidersitz vermeiden
  • besser vor dem Wickeltisch im Ausfall Schritt stehen (schützt den Beckenboden)
  • Du wirst dann auch von alleine merken welche Positionen für dich angenehm sind und was nicht. Vertraue auch hier wieder deinem Körper und höre auf seine Zeichen, wenn sich abzeichnet, dass etwas zu viel wird!
  1. Frische Luft

Ein weiterer Tipp den ich Dir mitgeben möchte ist neben Ruhe auch Luft – du kannst ab und zu mal nackig oder „unten ohne „ ;-) auf einer Unterlage oder einem Handtuch liegen und frische Luft an die Verletzung lassen.

  • Achte in diesem Zusammenhang auch auf gute Wochenbettbinden: Diese sind
    • Plastikfrei
    • Luftdurchlässig
    • ohne Duftstoffe

und wechsele die Binden regelmäßig.

  1. Lifehack: Po-Dusche 

Eine Intim/Po-Dusche ist sehr angenehm im Wochenbett und vor allem bei Geburtsverletzungen – damit kannst du einfach bei und nach jedem Toilettengang mit klarem Wasser spülen.

Wenn es beim Wasserlassen brennen sollte, brennt es durch das fließende Wasser nicht mehr. Du kannst Dir dabei aussuchen, ob Du kühles, klares Leitungswasser verwenden willst oder aber auch ein paar hilfreiche „Zusätze“ hinzu geben willst z.B. Calendula Essenz. Du kannst diese Essenz mit ins Wasser mischen, es hilft die Wunde zu säubern und unterstützt den Heilungsprozess (da es antibakteriell und abschwellend wirkt). 

  1. Ausreichende Kühlung

Eine schmerzende Wunde zu kühlen – ist für viele Frauen ein angenehmes Gefühl. Immer wenn Du auf Kühlbags zurückgreifst, bitte ich Dich, darauf zu achten, dass die Kühlunhg nicht zu kalt ist. Das bedeutet: Nicht aus dem Eisfach direkt auf die Wunde, sondern erst einmal etwas bei Zimmertemperatur liegen lassen und dann die Temperatur überprüfen bevor du Dein Kühlbags auf die Wunde legst.

Beim Kühlbag darfst Du kreativ sein: Du kannst z.B. ein Kondom mit Wasser befüllen und ins Gefrierfach legen. Oder Du nimmst eine Binde und machst sie mit sauberem Leitungswasser nass (auch hier könntest du Calendula Essenz mit dazu mischen) und legst sie dann ins Gefrierfach und lässt die nasse Binde einfrieren. Achte darauf, dass du nicht zu lange und zu oft kühlst, das könnte den Heilungsprozess wiederrum verlangsamen.

  1. Sitzbäder

Auch Sitzbäder – können eine sehr schöne Sache sein. Viele Frauen empfinden es als sehr angenehm im Wochenbett, Sitzbäder zu nehmen. Je nach dem welchen Zusatz ihr verwendet, wirkt das Sitzbad entzündungshemmend, lindernd, antibakteriell oder einfach nur wohltuend. Besprich am Besten mit deiner Hebamme ob ein Sitzbad bei deiner Geburtsverletzung Sinn macht und ab wann ein Sitzbad für dich empfehlenswert ist.

Schöne Zusätze für ein Sitzbad könnten sein :

  • Sitzbad aus der Bahnhofsapotheke
  • Tannolact
  • Kamille
  • Calendulaessenz
  • Eichenrinde
  • Totes-Meersalz
  • und viele andere Zusätze

Es gibt auch verschiedene Salben und Sprays die super angenehm sein können und die Heilung unterstützen:

  • Mein Hebammentipp: Beinwellsalbe (aus der Apotheke) oder das Recoveryspray (into-life, Kareen Dannhauer)

Was sind mögliche Folgen von Geburtsverletzungen?

Kann ich langfristigen Schaden tragen von Geburtsverletzungen? Natürlich trägt jede Geburt ein gewisses Risiko in sich. Wir bringen aus unserem Körper ein Leben hervor – Dein Körper vollbringt ein Wunder, und das kann manchmal natürlich schmerzhafter und weniger schnell heilend sein und ist – wie immer - sehr individuell. Auch wenn Geburtsverletzungen in den ersten Tagen echt mitunter sehr unangenehm sein können, verheilen sie bei guter Nachsorge meist problemlos, ohne langfristige Spuren zu hinterlassen.

Mögliche Folgen bei Geburtsverletzungen

Wundheilungsstörung und Infektion ist das häufigste Risiko. Bei Wundheilungstörungen oder Problemen wende dich lieber direkt an deine Hebamme bzw. deine Gynäkolgin oder deinen Gynäkologen, denn es könnte zu einer Infektion der Geburtsverletzung kommen und dies sollte dann immer medizinisch abgeklärt und ärztlich behandelt werden. Lass Deinem Körper also genügend Ruhe und Zeit für die ungestörte Wundheilung. Überstürze am besten auch postnatalen Sex nicht: Gerade während des Wochenflusses ist Geschlechtsverkehr zwar möglich, birgt aber auch eine erhöhte Infektionsgefahr – daher in jedem Fall ein Kondom verwenden.

Kann ich Geburtsverletzungen vorbeugen?

Yes you can try! Geburtsverletzungen sind sehr individuell und hängen von unterschiedlichsten Faktoren wie Gewicht, Größe, Lage und Kopfumfang des Babys, Geburtsgeschwindigkeit sowie Höhe und Dehnbarkeit des Dammes (genetischer Einfuss) ab. All das kann Einfluss darauf haben, ob Du davon Verletzungen bei der Geburt trägst oder nicht. Wenn Du das erste Mal ein Kind gebärst, ist dein Risiko statistisch höher, Geburtsverletzungen zu erleiden, denn die Wahrscheinlichkeit für Geburtsverletzungen sinkt mit der Zahl an vaginalen Geburten.

Es gibt ein paar kleine Tipps und Tricks, wie man sich vorbereiten kann:

  1. Dammmassage:

Bereits vor der Geburt kannst Du Deinen Damm mit einer Massage auf die Belastung während der Geburt und die enorme Dehnung vorbereiten. Eine Dammmassage ist nie eine Garantie dafür, dass ein Dammriss oder andere Geburtsverletzungen ausbleiben, sie trägt aber dazu bei, das Gewebe geschmeidiger zu machen und gibt Dir auch eine gehörige Portion Selbstliebe 😉. Außerdem hilft sie vielen Schwangeren, sich etwas zu entspannen und das Gefühl zu haben, der Geburt gelassener und „gut vorbereitet“ entgegenzublicken.

  1. Geburtsposition:

Auch während der Geburt gibt es einige Dinge, die Du tun kannst, um die statistische Wahrscheinlichkeit für Geburtsverletzungen zu senken. So spielt beispielsweise die richtige Position eine essenzielle Rolle: Die „traditionelle“ Geburtsposition, liegend mit angewinkelten Beinen, belastet den Damm am stärksten. Im Vierfüßler Stand oder auch in der Position der Seitenlage ist der Druck auf den Damm weniger stark und die Wahrscheinlichkeit für Risse im empfindlichen Gewebe kann sinken. Je nach Phase der Geburt gibt es unterschiedliche empfehlenswerte Positionen – Deine Hebamme kennt sich dazu am besten aus – sprich sie proaktiv an. Es ist auch üblich während der Geburt die Positionen zwischendurch zu wechseln, wenn beispielsweise die Lage des Kopfes Deines Babys sich ändert.

  1. Richtig Pressen:

In der finalen Phase der Geburt, der sogenannten Austreibungsphase, treten häufig Verletzungen auf. In dieser Phase, wo der Kopf Deines Babys den Damm am meisten dehnt, kann Deine Hebamme den Damm von außen unterstützen, um die Spannung etwas abzufedern. Sie wird Dich auch darauf hinweisen und Dir helfen, bewusst die Wehen zum richtigen Pressen zu nutzen. So vermeidest Du, dass Dein Damm durch kontinuierliches Pressen unnötig belastet wird. Es ist sinnvoll, zwischen den Wehen kurz innezuhalten oder diese sogar zu veratmen – auch wenn Du es kaum noch erwarten kannst, Dein Baby in Deinen Händen zu halten! Denn so kann sich Dein Dammgewebe langsam dehnen und auch kleine Geweberisse können verhindert werden. Du siehst, selbst die Atmung kann einen Unterschied machen. Sei also bewusst mit Ihr – auch das kannst Du trainieren 😊

Deine Frauenärztin/Dein Frauenarzt beziehungsweise Deine Hebamme werden Deinen Damm während des Geburtsverlaufes im Blick haben und alles versuchen, das Verletzungsrisiko möglichst zu minimieren.

Famous last words

  • Wichtig ist wirklich, dass du bei allen Beschwerden dich immer traust mit deiner Hebamme oder deiner Gynäkologin, deinem Gynäkologen zu sprechen
  • Es kann zu Wundheilungsstörungen und Infektionen kommen und das sollte immer ärztlich abgeklärt werden
  • Du musst keine Schmerzen nach der Geburt aushalten! Du darfst gerne Schmerzmittel einnehmen – bespreche also immer welche Schmerzmittel und in welcher Dosierung du sie einnehmen kannst (auch wenn du stillst gibt es viele Präparate, die geeignet und zugelassen sind)
  • Nahtfäden die für die Versorgung einer Geburtsverletzung verwendet werden sind in den meisten Fällen selbstauflösend - natürlich dauert es je nach Nahtmaterial und Gewebe unterschiedlich lange bis die Fäden sich komplett aufgelöst haben
  • Es kann sein, dass sich dann kleine harte Konten bilden (durch den Kontakt mit dem Wochenfluss zum Beispiel) diese können mitunter dann sehr unangenehm sein und sich z.B. etwas stachelig anfühlen.
  • Besprich Deine Sorgen, Schmerzen und auch Ängste in diesem Zusammenhang dann bitte direkt mit deiner Hebamme oder deiner Gynäkologin / deinem Gynäkologen. Sie können nach ca. 7 Tagen dann diese harten Stellen/Knoten entfernen.

Alles in allem könnt Ihr hier mal wieder sehen, wir wie wichtig die Zeit des Wochenbettes ist. Um Anzukommen und Dein Baby kennenzulernen, aber eben auch zum Erholen und Heilen! Jetzt ist also viel Ruhe angesagt.

Jede Geburt hinterlässt ihre Spuren – Äußere und Innere. Lasse Dich durch den Gedanken an potenzielle Risiken bei einer Geburt nicht zu stark verunsichern, sondern versuche, dem Wunder der Geburt möglichst entspannt entgegenzublicken. Sobald Du Dein Kind in Armen hältst, wird es Dich sowieso für alle Schmerzen entschädigen, sodass diese schon bald wieder vergessen sind.

Wir drücken Dir die Daumen, für eine möglichst schmerz- und verletzungsfreie Geburt.

Alles Gute für Dich und Euch,
Deine baybies Hebamme Ana

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